Manuel Nordus

Kunst und Malerei
 
Die Sprengkraft der Farben
Rezension der Celleschen Zeitung, Oktober 2005
 
 
Manuel Nordus, Brixen Südtirol 2011
 

»Ich liebe die Musik der Farben ... Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu - und gegeneinander Klänge und Akkorde bilde.«

(Emil Nolde)

 

Werke von Manuel Nordus

 

Öl auf Tafel, 2002 »Stralsund« (auf dem Bauenhof 1988)

 

Öl auf Tafel, 1994 »Kyrie Eleison« (Bosnienkrieg)

 

Doch trotz der Bissigkeit dieses Sujets will M. Nordus auch hier nicht auf die Kraft der Farben verzichten. Für ihn wird das Gewaltpotential durch die Farbe noch gesteigert, überspitzt. Möglich, dass das Grimassenhafte zu sehr triumphiert, möglich aber auch dass die farbliche überreizung provoziert. Wichtig sei für M. Nordus, meint Gabriele Wehrhahn, dass er sich ein Stück seines Selbst bewahre. Und Leben bedeutet für ihn eben Farbe. Gunter Bauer, Freund und Laudator aus Hamburg, betonte überdies die Vielseitigkeit des Gezeigten, das eine Spanne von rund 30 Jahren künstlerischen Schaffens umfasst.

 

Öl auf Leinwand, 2005 »Seebüll« ( 160 x 160)

»Der Wind weht, wo er will; Du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht.«

Johannes Evang. 3,8,
Spruch zum Bild Seebüll - entstanden Christi Himmelfahrt

 

Angesprochen fühlt man sich besonders von frühen Arbeiten wie das »Bienenhaus«, »Sturmlied« oder »Abends auf Rügen«. Diesen kleinen Idyllen wohnt noch ihr Geheimnis inne, das keine allzu strapazierte Farbigkeit bisher entzaubert hat.

 

Tuschezeichnung, 1974 »Sturmlied« ( nach einem gedicht von Ricarda Huch)

 

Dass M. Nordus überhaupt der Farbe treu geblieben ist, mag verwundern. Andere, die wie er nach zermürbenden Schikanen endlich die DDR verlassen durfte und später die Kälte der profitorientierten Gesellschaften zu spüren bekam, wählten die Sprache der Symbolik, die Reduktion der Farben oder den aggressiven Gestus des Anklagenden. Für M. Nordus vermögen es also gerade die Farben, seine Gefühle, auch seine Wut im Bild zu entschlüsseln, Erinnerungen an Urlaube in Stralsund oder einfach den "Frühling" mit Leben zu füllen. Auch Hier knüpft M. Nordus, der seine künstlerischen Fähigkeiten neben seinem Ingenieurstudium Durch Kontakte zu Malern wie Alfred Erhardt und Burmeester vertiefte, an impressionistische Traditionen an, versucht die emotionale Botschaft der Natur zu fassen, ohne auf das fotografische Abbild aus zu sein.

 

Öl auf Tafel, 1995 »Heidehaus«

 

Öl auf Tafel, 2002 »Roter Mohn«

 

Gouache auf Leinwand, 2011 »Der Traum vom Fliegen«

 

Gouache auf Leinwand, 2008 »Im Knick«

 

Gouache auf Leinwand, 2008 »Himmel«

 

>Gouache auf Leinwand, 2008 »Mecklenburger Nacht«

 

Öl auf Leinwand, 2008 »Poel«

 

Öl auf Tafel, 1995 »Der Absturz«